Statista ist das Start-up des Jahres
Herzlichen Glückwunsch, Statista (www.statista.de)! Die Entscheidung ist gefallen: Das Hamburger Statistik-Portal ist das “Start-up des Jahres 2008”. Mit einer Nasenlänge voraus schaffte es das Unternehmen, sieben der insgesamt 27 Jurymitglieder von seiner Idee zu überzeugen und damit auf das Siegertreppchen gewählt zu werden. Gelobt wurde am Geschäftsmodell von Statista vor allem der Nutzwert des Dienstes, der gleichwohl Perspektiven im Medien- und Informationsbereich böte. Die Jury bestand aus unabhängigen Branchenexperten, Journalisten und Investoren. Nach einem mehrstufigen Wahlverfahren auf deutsche-startups.de war sie dazu aufgerufen, aus der Nominierungsliste ihren persönlichen Favoriten zu wählen.
Das Nachschlagewerk für Statistiken der beiden Gründer Tim Kröger und Friedrich Schwandt ging Ende Mai dieses Jahres online und hat es binnen kürzester Zeit geschafft, sich in den Köpfen der Web-Welt zu etablieren. Aufgeteilt in 18 Rubriken sind mehrere Millionen Statistiken kostenlos für Jedermann abrufbar. Die Daten stammen allesamt von namhaften und seriösen Instituten, wie dem Institut für Demoskopie Allensbach, dem Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung sowie dem Statistisches Bundesamt und erfüllen somit alle wissenschaftlichen Standards.
Wichtige Kooperationen mit Medienplayern in Deutschland
Gleichzeitig schafften es die Gründer, Kopperationen mit den größten Medienplayern in Deutschland zu schließen – darunter Spiegel Online und bild.de. Die Partner stellen Statista ihre Daten gegen eine kleine Gebühr zu Verfügung. Die angelieferten Datenpakete werden vom Statistikendienst in einer aufwändingen Prozedur aufbereitet und den Nutzern der Plattform kostenlos zur Verfügung gestellt. Zu der Zielgruppe von Statista zählen nicht nur die Mathe-Freaks mit Spaß an Zahlen, sondern vor allem Privatpersonen und professionelle Nutzer aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft.
Langfristig, so die beiden Gründer, soll Statista das “Google für Statistiken” werden und arbeiten daher unter Hochdruck am Ausbau ihrer Profiplattform. Bei der Finanzierung dieser b2b-Version denken Körger und Schwandt an Monatsabos und kostenpflichtige Einzelabrufe. Die Lieferanten der Studiendaten werden dabei an den Einnahmen beteiligt. Bislang finanziert sich Statista weitgehend über Werbung.
Die Begründungen der Jury im Überblick
Ich habe mich knapp für Statista entschieden, da mit diesem Angebot ein deutlicher elektronischer Mehrwert für eine sehr große Zielgruppe entstehen könnte. Entscheidend wird dabei aber sein, wie relevant die Statistiken im Einzelfall für den Besucher/Kunden aussehen werden und wie oft er auf diese Inhalte angewiesen sein wird.
Prof. Tobias Kollmann, Universität Essen
Bei Statista überzeugt die Grundidee des Projektes. Statistiken sind wichtig. Um Dinge zu analysieren und um Dinge besser planen zu können. Egal in welchem Segment. Ich selbst war auch schon des öfteren auf der Suche nach brauchbaren Statistiken und habe dabei gemerkt, wie schwer es ist, diese zu finden. Und wenn, sind sie unendlich verteilt auf vielen Seiten und Unterseiten. Hier kann Statista in der Zukunft Abhilfe schaffen. Ein echter Mehrwert, der auch mit Blick in die virtuelle Zukunft zu 100 % Sinn macht.
Außerdem finde ich es sympathisch, das man nicht gleich die große “Hallo-Investoren-Keule” rausholt und um Kapital bettelt, wie so viele andere. Man spürt, das die Macher hinter ihrer Idee, hinter ihrem Konzept stehen und ein Exit nicht vordringliches Ziel ist.
Matias Roskos, VOdA
Schon jetzt eine üppige Fundgrube für Meinungsforscher, Medien und Berater, zudem sehr schön aufbereitet – hier könnte das Google für Statistiker entstehen.
Thomas Clark, FTD
Nachdem die Startup-Szene mit zahlreichen Web 2.0-Angeboten überschwemmt worden war, kamen Friedrich Schwandt und Tim Kröger und präsentierten die Plattform Statista, die unterhaltend und informativ zugleich ist. Das Angebot für Statistiken beinhaltet über eine Million Datensätze, die ansprechend aufbereitet sind und einen echten Mehrwert darstellen. Die mühevolle Suche nach geeignetem Statistikmaterial – sowohl beruflich als auch privat – hat damit häufig ein Ende. Die Partner von Statista können sich sehen lassen: u.a. das Institut für Demoskopie in Allensbach (IfD), das Statistische Bundesamt, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA), die OECD sowie das Burda Community Network. Das Angebot ist kostenfrei und die Navigation einfach. Jeder kann sofort damit arbeiten. Praktisch: Der Nutzer darf die Statistiken in Webseiten einbinden oder auch Screenshots davon machen und sie für Publikationen etc. verwenden – solange der Urheber genannt wird. Unternehmen bietet Statista zudem erweiterte Daten und Grafiken an. Zu den ersten Vertragspartnern gehören Spiegel Online und Bild.de, die Statista gegen Gebühr wie eine Nachrichtenagentur nutzen können. Der Umsatz soll jedoch über Werbung erwirtschaftet werden. Erste Banner laufen bereits.
Yvonne Wodzak, New Business
Statista ist eines der wenigen Start-ups, das Perspektiven im Medien- und Informationsbereich bietet und dabei ist, ein neues, informationsbasiertes Geschäftsmodell zu etablieren.
Jochen Krisch, Exciting Commerce
Statista baut auf eine exzellent umgesetzte Idee, die gleichermaßen für B2B und B2C funktioniert, problemlos skaliert und leicht zu internationalisieren ist. Eine wirkliche Innovation mit Nutzwert und kreativem, gleichwohl glaubwürdigem Erlösmodell.
Jan Eppers, Frische Fische
Zahlen sind wahrscheinlich nicht nur mir ein Graus. Wer einmal mit Zahlen auf Kriegsfuß stand, der legt diesen Groll gegen alles, was mit Mathe zu tun hat, so schnell nicht mehr ab. Doch mit Statista scheint Versöhnung möglich! Überaus charmant und doch simpel in der Naviagtion präsentieren die Gründer eine Seite, auf der es sowohl privat als auch beruflich Freude macht, sich mit Statistiken zu beschäftigen und mit Zahlen zu spielen. Ich bin überzeugt, dass die Gründer noch viele Ideen im Kopf haben, den Dienst weiter voranzutreiben und vor allem ihre Haupteinnahmequelle im B2B-Bereich weiter auszubauen.
Christina Cassala, deutsche-startups.de
Artikel zum Thema:
* Gesucht: Start-up des Jahres 2008
* Gesucht: Das Start-up des Jahres 2008 – die finale Nominierungsliste
* Gesucht: Start-up des Jahres 2008 – die Jury