Klickschwund bei studiVZ

Eine ordentliche Talfahrt legte das Studenten-Netzwerk studiVZ (www.studivz.net) im vergangenen Monat hin. Nach 5,2 Milliarden Page Impressions im Juli zählte die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) im August nur 4,2 Milliarden Seitenabrufe – ein stattliches Minus von 18,3 %. Die Zahl der Visits verrringerte sich gleichzeitig von 164,3 auf 154,4 Millionen. studiVZ-Chef Marcus Riecke nennt als Grund für den rasanten Rückgang die Einführung von Ajax-Technologie – dadurch seien die Page Impressions kalkuliert gesunken. Benutzerfreundlichkeit heißt das Zauberwort: “Musste zuvor beispielsweise jedes Foto in einem angelegten Album einzeln angeklickt werden, so gibt es nun eine Foto-Slideshow, die pro Nutzung jeweils nur eine Page Impression generiert”. Durch weitere Optimierungen soll die Zahl der Page Impressions künftig weiter sinken. Dies nimmt Riecke gerne in Kauf: Die hohe Anzahl der Seitenabrufe sei zwar ein relevanter, aber dennoch nur ein Erfolgsfaktor. “Mindestens ebenso wichtig sind uns beispielsweise Unique Users, Verweildauer, Mitgliederzahlen – und vor allem die einfache Bedienbarkeit unserer Seiten und die daraus resultierende Nutzerzufriedenheit.“

Bei studiVZ-Ableger schülerVZ (www.schuelervz.net) ging die Zahl der Page Impressions um 12,5 % zurück – auf nun knapp 6 Milliarden. Die Zahl der Visits stieg dagegen auf den neuen Rekordwert 130,9 Millionen. Im Juli zählte die IVW nur 125,4 Millionen. Ein ähnliches Bild bei meinVZ (www.meinvz.de), dem jüngsten Ableger der VZ-Familie aus dem Hause Georg von Holtzbrinck (such an deutsche-startups.de) beteiligt): Die Zahl der Visits stieg im Vergleich zur IVW-Premiere im Juli von 35,1 auf 40,5 Millionen; die Zahl der Seitenabrufe verringerte sich von 1,30 Milliarden auf 1,25 Milliarden. In der IVW-Rangliste landet meinVZ damit auf dem sechsten Platz. Der große Bruder studiVZ steht weiter auf dem zweiten und schülerVZ auf dem ersten Platz. Der dritte Platz geht auch im August wieder an das soziale Netzwerk wer-kennt-wen.de (www.wer-kennt-wen.de). Die Nutzer klickten die RTL-Beteiligung auf 107,2 Millionen Visits und 3,4 Milliarden Page Impressions. Das Netzwerk legt somit weiter zu: Bei der Erstausweisung im vergangenen Monat waren es 98 Millionen Visits und 3,2 Milliarden Page Impressions.

Weiter sechs soziale Netzwerke in den Top Ten vertreten

Sehr konstant präsentiert sich der Konkurrent lokalisten (www.lokalisten.de). Das ProSiebenSat.1-Netzwerk kommt im August auf 28,3 Millionen Visits (Juli: 29,6 Millionen) und 1,236 Milliarden Page Impressions (Juli: 1,239 Milliarden). Der deutsche Ableger des amerikanischen Netzwerkes MySpace (www.myspace.de) erzielt 49,7 Millionen Visits sowie 846,6 Millionen Page Impressions und legt damit im Vergleich zum Vormonat leicht zu. Mit schülerVZ, studiVZ, wer-kennt-wen.de, meinVZ, lokalisten und MySpace sind somit unter den zehn klickstärksten Online-Angeboten in den Reihen der IVW weiter sechs soziale Netzwerke. Lediglich T-Online, mobile.de, Yahoo und Bild.de können mit diesen unglaublichen Klickmaschinen mithalten.

Erstmals in der IVW vertreten ist die lokale Online-Community stayblue (www.stayblue.de). Das ehemalige Studienprojekt von Manuel Wortmann ging bereits 2002 an den Start. Inzwischen ist aus der Hobby-Unternehmung eine ordentliche Firma geworden. Seit Frühjahr des vergangenen Jahres ist die Neue Osnabrücker Zeitung an der stayblue-Betreiberfirma basecom beteiligt. Die Online-Community verfügt nach eigenen Angaben über 300.000 registrierte Nutzer. Bei der offiziellen Zahlen-Premiere klicken diese den Dienst auf 7,5 Millionen Visits und 404,7 Millionen Page Impressions. Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist die Bewertungsplattform Restaurant-Kritik.de (www.restaurant-kritik.de). Das Community-Urgestein (seit 2002 online) kommt auf 807.402 Visits und 3,5 Millionen Page Impressions. Zum Vergleich ein Blick auf den Empfehlungsdienstes Qype (www.qype.de). Mit 3,4 Millionen Vists und 12,4 Millionen Page Impressions stellten die Hamburger abermals einen neuen Klickrekord auf.

Anmerkung: Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) misst derzeit die Zugriffszahlen von über 770 Online-Angeboten. Online-Größen wie Google, eBay, Wikipedia werden von der IVW nicht gezählt. Andere wie ARD, ZDF oder GMX werden von der IVW zwar gezählt, die Unternehmen weisen die Zahlen aber nicht aus.

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