Beatjoe gibt auf

Heimlich, still und leise hat sich die Umfragen- und Tippspiel-Community Beatjoe (www.beatjoe.de) aus dem Netz verabschiedet. Seit wenigen Tagen prangt nur noch das Logo auf der Startseite des Dienstes, der im Sommer des […]
Beatjoe gibt auf
Dienstag, 26. August 2008VonAlexander

Heimlich, still und leise hat sich die Umfragen- und Tippspiel-Community Beatjoe (www.beatjoe.de) aus dem Netz verabschiedet. Seit wenigen Tagen prangt nur noch das Logo auf der Startseite des Dienstes, der im Sommer des vergangenen Jahren loslegte und die Weisheit der Massen auf den Prüfstand stellen wollte. Ihren neuen Webdienst, der sich zunächst über Werbung finanzieren sollte, beschrieben die Gründer Felix Geidt und Christoph Schrey zum Start als “Tippspiel 2.0”. Ganz im Web-2.0-Stil konnte jeder registrierte Nutzer BeatJoe selbst mit Inhalten füllen und kostenlos Umfragen zu allen möglichen Themengebieten einstellen. Die anderen Mitspieler sollten dann an diesen Umfragen teilnehmen und Punkte auf die möglichen Antworten setzen. Alle Nutzer, die die Antwort richtig vorhergesagt hatten, erhielten nach dem Ablauf der Umfrage die eingesetzten Punkte der Verlierer.

Aus und vorbei: Beatjoe gibt es nicht mehr
Zwei weitere wichtige Elemente in der Beatjoe-Welt waren Gruppen und der Mitspieler “Joe”. Der Namenspatron der Umfragen-Community war sozusagen der personifizierte Mitläufer und schloß sich bei allen Tippspielen immer der Meinung der Mehrheit an. Mit diesem virtuellen Nutzer wollten die beiden Gründer die Weisheit der Massen überprüfen. “Nach dieser Theorie sollte Joe immer besser werden, je mehr User BeatJoe hat”, sagte Geidt im vergangenen Jahr. Die Gruppen der Community teilten sich in Interessensgruppen und soziale Gruppen. In letzterer konnten Freunde, Vereine oder Arbeitskollegen “ohne Einblick anderer Nutzer, Fragen zum eigenen Umfeld stellen”. Die Interessensgruppen wiederum sollten überprüfen, ob vermeintliche Experten (Autofans, Fußballkenner, Apple-Anhänger) bei bestimmten Umfragen wirklich besser abschneiden. Dies alles lässt sich nun nicht mehr überprüfen. Schade, denn Beatjoe hatte durchaus seinen Reiz. Leider entdeckte die Masse die Plattform nicht, weswegen neue Umfragen schnell Mangelware waren. Letztendlich schalteten die Macher ihr Projekt dann ohne großen Wirbel ab. Gedanklich haben beide Gründer das Abenteuer Beatjoe komplett abgeschlossen und konzentrieren sich bereits auf neue Aufgaben.Artikel zum Thema
* BeatJoe macht in Umfragen

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.