Nokia übernimmt Plazes
Den Lokalisationsdienst Plazes (www.plazes.com) hatten zahlreiche Web-Beobachter schon abgeschrieben. Erst recht seitdem das schweizerisch-deutsche Start-up kürzlich einen radikalen Umbau ankündigte. Neuerdings positioniert sich das 13-köpfige Unternehmen mit Sitz in Zürich und einem Entwicklerbüro in Berlin als Dienstleister für Geschäftsleute und -reisende. “Anwender haben die Möglichkeit, auf der Plattform ihre Treffen und Termine zu managen”, sagte Geschäftsführer Jörg Malang kürzlich dem Branchendienst “Internet World Business”. Derzeit befindet sich die neue Plazes-Version in der geschlossenen Beta-Phase. Nun folgt ein weiterer Wandel im Hause Plazes: Künftig weht die Fahne von Nokia über dem Unternehmen. Der bekannte Gerätehersteller kündigte die Übernahme der Webfirma an. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.
“Die Akquisition ist ganz im Sinne unserer Service-Strategie und hilft Nokia dabei, die Vision, Menschen und Orte näher zusammenzubringen, zu beschleunigen”, sagt Niklas Savander, Head of Nokia Services & Software. “Zudem verstärkt sich Nokia durch ein visionäres Team, das neben dem Verständnis für Social-Activity Dienste auch über die technischen Fähigkeiten verfügt, diesen Bereich noch weiter zu entwickeln.” Künftig gehört Plazes bei Nokia zum Geschäftsbereich Services & Software. Mit dem neuen Hausherren wird Plazes sicherlich nicht mehr nur als Dienstleister für Geschäftsleute und -reisende eine Zukunft haben. Nokia will die Technologie vermutlich auch dazu nutzen, die Massen zu erreichen.
“Wir freuen uns umso mehr auf das, was jetzt kommt”
Die Pressemitteilung zur Übernahme liest sich zumindest so: “Durch die Übernahme von Plazes ist Nokia in der Lage, seine ortsbezogenen Dienste um Funktionen der zeitbezogenen Aktivitätsplanung zu erweitern”. Plazes ergänze Social Networking um die Elemente Ort und Zeit. “Nutzer können Freunde darüber informieren, wo sie gerade sind und was sie gerade machen, frühere Aktivitäten anschauen und austauschen. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, sich zu verabreden und diese Aktivitäten dann mit Kommentaren und Vorschlägen versehen zu lassen”. Gründer Petersen blickt optimistisch in die Zukunft: “Wir sind stolz darauf, was das Team bei Plazes bislang mit seiner Pionierarbeit im Bereich der kontextbezogenen Services geleistet hat und freuen uns umso mehr auf das, was jetzt kommt.” Zu den Investoren von Plazes gehörten unter anderem Doughty Hanson Technology Ventures, Marc Andreessen, Oliver Jung, Peter Schüpbach und Martin Varsavsky. Insgesamt statteten die Geldgeber die Aktiengesellschaft mit 3,7 Millionen Euro Risikokapital aus.
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