CultureLoad gibt Künstlern aller Art eine Heimat

“Time for talents” muss sich Sao-Wen Cheng damals gedacht haben, als der promovierte Dozent der Uni Siegen seinen ehemaligen Studenten Dominik Heyer für die Gründung von CultureLoad (www.cultureload.net) mit ins Boot holte. Heute ist der Claim Programm auf dem unlängst gestarteten Online-Marktplatz für Künstler-und Kulturschaffende im Multimediabereich. “Wir verstehen uns als die erste Community, die alle kreativen Menschen bei sich bündeln will”, sagt Heyer über das Geschäftsmodell. Auf CultureLoad kann sich jeder kostenlos registrieren, sein Profil anlegen und somit seine digitalen Kunstwerke zum Verkauf anbieten. Das Spektrum reicht dabei von Musik über Filme und Text bis hin zu Bildern.

“Nicht wir bewerten, was Kultur ist”, so der Mitgründer weiter. Vielmehr überlässt er diese Aufgabe der angeschlossenen Community, die die Dateien kaufen kann. Die Idee dahinter: Je besser die Bewertung der Künstler, desto besser läuft der Verkauf. Immerhin verdienen Cheng und Heyer daran: Nach dem Download fließen etwa 25 Prozent des Verkaufpreises in ihre Taschen. Finanzieren will sich das Portal künftig aber auch über einen Vermittlungsservice, an dessen Aufbau die beiden Geschäftpartner derzeit noch unter Hochdruck arbeiten, damit das Angebot im Sommer steht. Dann nämlich soll es möglich sein, die Künstler direkt über CultureLoad zu buchen. “Wir bieten hierfür einen Treuhandservice als Sicherheit für alle Vertragspartner an”, so Heyer, “der natürlich ein paar Prozentpunkte des Buchungspreises kosten wird.”

Brückenschlag zur Offline-Welt geplant

Mit dem Vermittlungsservice wollen die Gründer von Start der Seite an den Brückenschlag von der Online- zur Offline-Welt schaffen. Wohl auch deshalb planen die beiden, den Service von CultureLoad so bald wie möglich um “Dinge, die man anfassen kann” zu erweitern. Zudem denken sie an Konzerte oder Videoinstallationen, die kostenpflichtig sein könnten. Und das international. Und weil monetäre Transaktionen problematisch sein können “und um eine Preistransparenz zu schaffen”, haben sich Cheng und Heyer eine eigene Referenzwährung ausgedacht – den Culturecoin. Jeder ist 0,10 Euro wert.

Letztendlich sollen weitere Einnahmen auch aus der Werbequelle sprudeln. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach, aber durchaus kreativ, weil es einmal nicht auf Anzeigen oder Bannerschaltung setzt. Vielmehr werden Werbejingles eingesetzt, die in den Radio-Stream geschaltet werden, den sich der User anhand seiner Musikauswahl individuell zusammenstellen kann. “Natürlich gibt es den Stream auch werbefrei, dann aber kostet es was”, sagt Heyer geschäftstüchtig. Werbung in eigener Sacher wird es in nächster Zeit nur recht zurückhaltend geben. Während die beiden Jungunternehmer vorerst noch auf der Suche nach Kooperationspartnern sind, setzen Cheng und Heyer auch weiter auf Mundpropaganda.

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