InterNations vernetzt “global Minds”
Alles begann auf einer Burg bei Bonn. Mit der Idee von InterNations.org (www.internations.org) schlossen sich die drei Gründer um Malte Zeeck in die Verliese ein und bastelten an der Umsetzung ihres Unternehmens. Auch nach ihrem offiziellem Start AnfangSeptember werkelten sie noch gut fünf Monate unterm Radar. Der Grund: “Wir wollten die Seite stabil haben und ein solides Netzwerk aufbauen”, so Zeeck. InterNations richtet sich an all jene, die es beruflich oder privat für längere Zeit ins Ausland verschlägt – das sind weltweit rund 16 Millionen Menschen. Allein aus Deutschland fast 200.000 jährlich. “Der Großteil davon hat einen höheren Bildungsabschluss”, so Zeeck.
Diese Zielgruppe will das Netzwerk ansprechen. Eigenen Angaben zufolge zählt die Community für “global Minds” – also Menschen, die für das Auswärtige Amt, NGOs, große Firmen oder auch als Korrespondenten in fernen Ländern weilen – rund 10.000 registrierte User aus 250 Städten in rund 150 Ländern dieser Erde. Mit welchen Sorgen, Nöten und alltäglichen Fragen sich die User auseinandersetzen, kennt Zeeck aus eigener Erfahrung. Als Korrespondent weiß er “wie sehr man im Ausland den Kontakt zu Gleichgesinnten sucht – nationenübergreifend!”
Der Austausch soll künftig nicht nur online stattfinden. Ausdrücklich erwünscht sei auch die Vernetzung in der realen Welt, wie Zeeck betont. Hierfür werden sogenannte “Local Ambassadors” benannt, die sich ehrenamtlich für die Community vor Ort verantwortlich zeichnen. Diese sollen sich auch für Charity-Programme einsetzen, zu deren Unterstützung die Mitglieder von InterNations aufgefordert werden sollen. “Wir wollen ein Förderprogramm für Schüler und Studenten aus Entwicklungsländern aus der Taufe heben”, sagt der Gründer.
Mehrere Erlösquellen geplant
Pläne, die das Unternehmen erst einmal ohne großes Werbetamtam umsetzen will. Allerdings sind die Münchner im Gespräch mit Organisationen und Firmen, um sich über Munpropaganda bekannt zu machen. Ebenso besteht enger Kontakt zu Botschaften und dem Auswärtigen Amt, in deren Mitarbeiterzeitschriften Werbung geschaltet werden soll. Im Förderkreis von InterNations versammeln sich zudem Vertreter aus Medien und Wirtschaft, deren Kontakte so manche Tür öffnen könnte. Trotz dieser Unterstützung ist auch InterNations auf Einnahmen angewiesen und so haben die Münchner gleich mehrere Erlösquellen im Blick. “Wir denken dabei an Premium-Mitgliedschaften und an Werbung im Basisangebot”, so Zeeck. Mit dem Kapital vom European Founders Fund der Samwer-Brüder und von Holtzbrinck Ventures (beide auch an deutsche-startups.de beteiligt) sehen sich die Gründer gut aufgestellt.