Eigenkreationen statt Massenware

Maßgeschneiderte Produkte liegen absolut im Trend. Mass Customization nennt sich dieses Phänomen im Branchenjargon. Als Vorreiter dieser Entwicklung darf man sicherlich T-Shirtdienste wie Spreadshirt oder Shirtcity bezeichnen. In letzter Zeit sorgte besonders die […]

Maßgeschneiderte Produkte liegen absolut im Trend. Mass Customization nennt sich dieses Phänomen im Branchenjargon. Als Vorreiter dieser Entwicklung darf man sicherlich T-Shirtdienste wie Spreadshirt oder Shirtcity bezeichnen. In letzter Zeit sorgte besonders die Wunschmüslifabrik mymuesli für Schlagzeilen. Somit ist es auch kein Wunder, dass immer mehr Gründer ihr Glück mit ähnlichen Konzepten versuchen. Sei es nun mit Shops für Tee, Hundefutter- oder Cornflakesmischungen. Leider sind einige dieser neuen Konzepte nicht zu Ende gedacht und/oder nur halbherzig umgesetzt. In den vergangenen Monaten sind daneben aber auch viele andere Projekte zum Thema maßgeschneiderte Produkte an den Start gegangen, die sich nicht im Lebensmittelsegment tummeln. deutsche-startups.de stellt die vielen neuen Mitspieler im Themenumfeld Mass Customization einmal vor.

Fabidoo
Die Figürchenfabrik fabidoo (www.fabidoo.com) öffnete ihre Pforten Mitte November des vergangenen Jahres. Über den Cyber-Shop von Michael Himmel, Marc Schlichte, Jens Rusitschka und Steffen Rusitschka kann jeder kleine Figuren sowie Objekte (Kleeblätter, Herzen, Würfel) individuell gestalten und anfertigen lassen. Möglich wird diese Einzelproduktion durch einen 3-D Drucker. Dieser erzeugt die sogenannten fabidoos Schicht für Schicht.

Juicywalls
Auf den Namen Juicywalls (www.juicywalls.com) haben Mark Hussain und Marcus Dörr ihre Plattform zum individuellen Gestalten von Tapeten genannt. Herzstück des Online-Shops ist der sogenannte Walldesigner. Damit kann jeder mit wenigen Klicks eigene Grafiken oder Fotos bzw. bestehende Motive in Vliestapeten oder Leinwände verwandeln. Die stattliche Anzahl Vorlagen (unter anderem Landschaften, Pflanzen, Tiere, Geld) stammt von vier professionellen Bildagenturen.

Julie & Grace
Bei Julie & Grace (www.julie-grace.de) können die Nutzer Schmuckstücke selber gestalten, kaufen und im eigenen Shop auch verkaufen. Aus über 500 Elementen wie Perlen, Muscheln und Holz können die Nutzerinnen und Nutzer ihre Schmuckstücke zusammenstellen. Die Idee zu Julie & Grace hatte das Gründerduo Markus Bosse und Simon-Peter Nötzel während eines gemeinsamen Bali-Urlaubs. Auf der indonesischen Insel werden nun auch alle Julie-&-Grace-Schmuckstücke gefertigt.

MeinHundefutter.de
Bei MeinHundefutter.de (www.meinhundefutter.de) kann jeder Bellobesitzer seinem Hündchen sein ganz individuelles Hundefutter zusammenstellen. Zur Auswahl stehen derzeit 30 Produkte. Ins Leben gerufen haben den Online-Shop Marcel Spindler und Sven Meyer. Technisch und optisch kann der kleine Shop, der Ende Januar ins Netz ging, leider nicht mit den großen Vorbildern mithalten. Spindler will das Design deswegen in den kommenden Wochen auch überarbeiten lassen.

MeinKartenspiel
Mit MeinKartenspiel (www.meinkartenspiel.de) kann sich jeder User ein Quartett mit eigenen Fotos basteln und dank eines Konfigurators sogar das Layout mitbestimmen. Hinter dem Dienst stecken Thorsten Kucklick und Ole Boyken, die Macher des Verlages Kultquartett. In der Anfangsphase setzen die Hamburger vor allem auf Firmenkunden, langfristig wollen sich die beiden aber auf das Privatkundengeschäft konzentrieren.

MyCornflakes
Mitte Februar wollen Sotirios Outos, Jannis Outos und Tino Westhaus aus Bühlertal ihren Webshop mit dem Namen MyCornflakes (www.mycornflakes.com) ins Netz schieben. Onliner sollen sich dann aus mehr als 40 Zutaten ihre Traumcornflakes zusammenmischen können, versprechen die Gründer der MyCornflakes GbR. Das Motto lautet der Cornflakesfans lautet “Pimp dein Frühstück”. Die bisher optisch misslungene Website soll bis dahin noch überarbeitet werden.

mymuesli
Die Wunschmüslifabrik mymuesli (www.mymuesli.de) ging im April des vergangenen Jahres an den Start. Körner- und Cerealienfans können sich seitdem online ihr ganz persönliches Müsli zusammenstellen. Der Preis des jeweiligen Müslis richtet sich nach den Zutaten. Ein simples Fünf-Körner-Müsli kostet 3,90 Euro, ein Schokomüsli mit Feigen 4,25 Euro, ein Tropica-Müsli mit Mangostückchen, Aprikosen, Ananas, Gojibeeren, Sultana-Chocs und Macadamia-Nüssen hingegen 8,25 Euro.

Pearlfection
Die Schmuckfabrik Pearlfection (www.pearlfection.de) befindet sich bereits seit Ende Dezember in der geschlossenen Beta-Phase. Hinter Pearlfection stecken Hendrik Ernst, Roland Hesse und Alexander Försch. Schmuckbegeisterte Onliner können sich bei Pearlfection individuelle Schmuckstücke basteln und diese kaufen oder auch verkaufen. Die eigenen Kreationen können sich die Hobbydesigner entweder als fertiges Exemplar oder als Bausatz nach Hause liefern lassen.

Sonntagmorgen
Demnächst wollen Till Achinger und Tamer El-Hawari über Sonntagmorgen (www.sonntagmorgen.com) individuell gemischten Kaffee anbieten. “Es gibt intern ein fixes Datum. Mit dem rücken wir aber erst dann heraus, wenn wir uns wirklich sicher sind, dass wir es halten können”, schrieb Achinger kürzlich im Unternehmsblog. Bereits seit geraumer Zeit basteln die Müsterander an ihrem Shop rund um das Thema Kaffeeröstmischung. Der ursprüngliche Arbeitstitel lautete Zuckr.

yourtee.de
Tee macht sexy – glauben zumindest Thomas Rukober und Florian Kölsch. Gemeinsam wollen sie seit kurzem mit yourtee.de (www.yourtee.de) die Herzen von passionierten Teetrinkern höher schlagen lassen. Über die Website können Kunden ihren Tee individuell aus verschiedenen Grundzutaten und einigen Extras zusammenstellen. Leider ist die Plattform nicht sehr ansprechend umgesetzt, deswegen kommt beim Mischen kaum Freude auf.

Artikel zum Thema
* mymuesli ist das Startup des Jahres
* mymuesli präsentiert Zahlen
* Fabidoo startet erfolgreich

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.