Riesenandrang bei spickmich
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Seit Dienstag können sich Tino Keller, Manuel Weisbrod und Philipp Weidenhiller, die Gründer und Geschäftsführer der Lehrerbewertungsplattform spickmich (www.spickmich.de), vor neuen Mitgliedern kaum retten. Innerhalb von 72 Stunden meldeten sich bei dem im Januar dieses Jahres gestarteten Online-Dienst, der bis dahin etwa 400.000 Nutzer hatte, nach eigenen Angaben über 155.000 neue Mitglieder an. Wodurch diese Lawine ausgelöst wurde? Am Dienstag scheiterte eine Lehrerin aus Nordrhein-Westfalen vor dem Oberlandesgericht Köln mit dem Versuch die Lehrerbewertungsplattform mit einer einstweiligen Verfügung lahm zu legen. Die Richter bestätigten damit die Auffassung ihrer Kollegen vom Landgericht, “dass die Lehrerbenotung auf spickmich.de von dem Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt ist und die Persönlichkeitsrechte von Lehrern nicht verletzt”.
Das Urteil löste eine gigantische Presselawine aus. Unzählige Medien berichteten über die Entscheidung – diverse Tageszeitungen sogar auf der ersten Seite. Die Folge: Allein am Dienstag klopften rund 80.000 neue Schülerinnen und Schüler an die Pforten des Bewertungsangebotes. Die Server hielten diesem Ansturm nicht immer stand, sagt Keller gegenüber deutsche-startups.de. Kein Wunder: Um so viele Nutzer an sich zu binden, haben die Kölner nach dem Start mehrere Monate gebraucht. Und die spickmich-Macher und ihr Team mussten in den vergangenen Tagen nicht nur den enormen Ansturm neuer Nutzer bewerkstelligen, sondern auch tausende Mails beantworten und noch mehr Lehrerzitate, die die Nutzer eingestellt haben, überprüfen und freischalten. Dementsprechend war für viele Beteiligte zuletzt an Schlaf kaum zu denken.
Weitere Klage angekündigt
Nun heißt es Luft holen, ganz ausgestanden ist die Sache nämlich noch nicht. Die Pädagogin, die bei ihren Klagen von einer Lehrergewerkschaft unterstützt wird, kündigte bereits weitere rechtliche Schritte an. Vermutlich geht aber auch dieser Schuss nach hinten los und verschafft spickmich weiter sehr viel mediale Aufmerksamkeit. Medialeistung – sprich Werbung – in diesem Maße kann sich sicherlich kein Startup leisten.
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