Hausputz bei OnVista

Nach dem Einstieg des französischen Unternehmens Boursorama bei der OnVista AG folgt nun das Großreinemachen in Köln. Der neue Hausherr hält inzwischen rund 80 % der Anteile an der börsennotierten Firma und strebt […]

Nach dem Einstieg des französischen Unternehmens Boursorama bei der OnVista AG folgt nun das Großreinemachen in Köln. Der neue Hausherr hält inzwischen rund 80 % der Anteile an der börsennotierten Firma und strebt langfristig die Übernahme aller Anteile an. In Frankreich betreibt Boursorama die Finanzplattform Boursorama und die Online-Bank Boursorama Banque. In Deutschland sind die Franzosen bisher nur mit dem Online-Broker Fimatex vertreten. Geplant ist nun eine enge Verzahnung von Fimatex mit der Finanz-Plattform OnVista.

Einher geht dieser Verknüpfungsansatz mit einem kompletten Strategiewechsel, der quasi ein Schritt zurück zu den Wurzeln des Unternehmens ist. Künftig will sich die OnVista Group wieder ausschließlich auf den Betrieb und die Vermarktung der Finanzplattform OnVista und der geplanten Börsen-Community Tradingbird konzentrieren, welche im Frühjahr an den Start gehen soll. Für sämtliche anderen Unternehmensaktivitäten außerhalb des Finanzsektor, die in den vergangenen Jahren mühsam aufgebaut worden sind und OnVista unabhängiger vom reinen Finanz-Community-Geschäft machen sollen, wird nun ein Käufer gesucht. Dazu gehören die Gesundheitsplattform Onmeda, der Performance-Marketing-Anbieter Ligatus, der im März übernommene Online-Werbevermarkter Ad2Net und der im Juni gestartete Adress-Broker Namendo.

“Wirtschaftlich sehr erfolgreich”

“Die betroffenen Geschäftseinheiten sind hervorragend aufgestellt und wirtschaftlich sehr erfolgreich”, teilt das Unternehmen mit. Der Verkauf soll deswegen nur über die Bühne gehen, wenn ein passender Käufer und ein angemessener Kaufpreis erzielt werden kann. Ansonsten will die OnVista AG “einzelne oder auch alle Internet-Aktivitäten weiter im Rahmen der OnVista Group betreiben”. Konsequent wäre dies aber nicht, die Ansage klingt auch eher wie eine Warnung an potenzielle Interessenten ein ordentliches Angebot vorzulegen.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.