yasni.de findet Infos zu Namen

Die amerikanische Suchmaschine “Spock.com” erregt derzeit die Gemüter. Das US-Startup wil “ein Profil von jedem Menschen dieser Welt anlegen”. Die Daten dafür stammen aus öffentlichen Quellen wie “Wikipedia”, Meldungen bei Online-Magazinen und Unternehmenswebsites sowie aus sozialen Netzwerken wie “Facebook”, “MySpace” oder “Xing”. Zu guter Letzt dürfen die Nutzer der Personensuchmaschine alle Profile mit Schlagworten versehen. Datenschützer sind entsetzt. Die um möglichst genaue persönliche Profile nebst Bildern und Kontaktangaben herum gestrickte Form von Suchportalen “ist mit deutschen Datenschutzrecht nicht vereinbar”, erklärte Thilo Weichert, der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), gegenüber “heise online“.

Der Frankfurter Steffen Rühl und ein kleines Team basteln mit “yasni.de” unterdessen ebenfalls an einer Suchmaschine für Menschen. Das Konzept unterscheidet sich allerdings deutlich von “Spock.com”. “Die US-Suchmaschine versucht sich in einer eindeutigen Zuordnung von Links zu Personen, \’yasni.de\’ findet Links zu Namen und überlässt die Zuordnung den Nutzern selbst”, sagt Rühl. Wer also seinen eigenen Namen in die “yasni.de“-Suchmaske eintippt, bekommt Verweise auf Menschen mit diesem Namen bei “Xing”, “Linkdin” und “Stayfriends” sowie eine Auswahl an Treffern bei “Google”, “Yahoo” usw. angezeigt. Mit wenigen Klicks kann nun jeder Nutzer die Infos aussuchen, die zu ihm gehören bzw. die aussuchen, die er mit sich in Verbindung bringen möchte, und sich so sein ganz persönliches Profil zusammenstellen.

Andere Nutzer können die Angaben überprüfen

“Kaum ein Name ist einzigartig und nicht alle Links, die andere zu Ihnen bei Suchmaschinen finden, fördern Ihr Ansehen. Mit \’yasni.de\’ zeigen Sie, was wirklich zu Ihnen gehört und was nicht”, heißt es in der Selbstbeschreibung des Dienstes. Als Korrektureinheit kommen die anderen Nutzer ins Spiel. Bekannte, Freunde und Verwandte können die Angaben auf Glaubwürdigkeit überprüfen. So soll offenbar auch verhindert werden, das andere Menschen sich eines Namen bemächtigen bzw. falsche Informationen über eine andere Personen zusammenstellen. Das fertige “yasni.de”-Profil soll für ehrliche Nutzer das persönliche Aushängeschild im Netz sein. Um die Suchmaschine herum, entsteht derzeit das obligatorische Netzwerk. Die User können sich dann via “yasni.de” nicht nur präsentieren, sondern auch Kontakte mit anderen Nutzern knüpfen.

Bereits seit Anfang des Jahres werkeln Rühl und sein Partner, der noch nicht öffentlich genannt werden kann, an ihrer “Personen-Mitmachsuchmaschine”. Derzeit liegt der Dienst in einer Alpha-Version vor (siehe Screenshots). Die Grundfunktionen von “yasni.de” funktionieren schon sehr gut. Die Benutzerführung ist dagegen noch ein einigen Stellen überarbeitungswürdig. Am Layout arbeiten die Hessen ebenfalls noch. “Nicht zu ernst und nicht zu flaspig” lautet dabei die Devise. Rühl will einen Spagat zwischen “studiVZ” und “Xing” hinbekommen. Ende September, Anfang Oktober soll die Mitmachsuchmaschine in den geschlossenen Betatest gehen. Der offizielle Start ist für den Frühherbst geplant. Die Finanzierung soll über Premium-Accounts und Werbung klappen.