FamilyOne und verwandt.de machen Ahnenforschung salonfähig

Ahnenforschung war in Deutschland bisher nur ein Nischenthema. Dank Stammbaum-Communitys wie “FamilyOne” und “verwandt.de” ist die Beschäftigung mit den Vorfahren plötzlich in aller Munde. Unzählige Menschen entdecken die Ahnenforschung für sich. Sven Schmidt, […]
FamilyOne und verwandt.de machen Ahnenforschung salonfähig
Freitag, 10. August 2007VonAlexander

Ahnenforschung war in Deutschland bisher nur ein Nischenthema. Dank Stammbaum-Communitys wie “FamilyOne” und “verwandt.de” ist die Beschäftigung mit den Vorfahren plötzlich in aller Munde. Unzählige Menschen entdecken die Ahnenforschung für sich. Sven Schmidt, Mit-Gründer von “verwandt.de” gibt die Zahl der eingetragenen Profile auf seiner Plattform mit “über 1,5 Millionen” an. Wobei damit nicht die Zahl der registrierten Mitglieder gemeint ist, sondern die Anzahl der eingestellten Verwandtschaftsprofile. Die Zahl der Nutzer will Schmidt nicht verraten. Erstaunlich ist das Wachstum des Abstammungsnetzwerkes: Erst am 26. Juli – knapp einen Monat nach dem offiziellen Start – verkündeten die Hambuger, dass sie die 600.000-Marke geknackt haben. Bereits Ende Juli waren eine Million Profile in der Datenbank. Inzwischen sind es rund 500.000 mehr.

Bei “FamilyOne” sind nach Unternehmensangaben derzeit 500.000 Profile hinterlegt. Die Zahl der Nutzer gibt Gründer David An mit 50.000 an. Die Zuwachszahlen können sich ebenfalls sehen lassen: Ende Juni waren es gerade einmal 30.000 Nutzer und 300.000 Profile. Wenn man bei “verwandt.de” eine ähnliche Verteilung zwischen Nutzern und Profilen annimmt, haben die Hamburger somit über 150.000 Nutzer. Wobei die Zahl der Profile pro Nutzer natürlich stark schwankt. Einige der größten Stammbäume bei “FamilyOne” bestehen aus 600 und mehr Profilen.

Import und Export von Stammbäumen

Um noch mehr Nutzer zu gewinnen, setzen die “FamilyOne”-Macher An und Nikolaus Zirwes seit wenigen Tagen auf das Gedcom-Format (Genealogical Data Communication). Dabei handelt es sich um ein standardisiertes Datenformat, das von allen gängigen Ahnenforschungsprogrammen unterstützt wird. Dadurch ist es laut Unternehmensangaben “nun möglich Stammbaum-Daten spielend leicht in \’FamilyOne.de\’ zu importieren. Eine Import- und Export von Gedcom-Dateien steht auch bei “verwandt.de” auf der Agenda. Wenn diese kommt, können die Nutzer beliebig zwischen beiden Plattformen hin und her wechseln, ohne dass sie mit dem Aufbau ihres Stammbaum neu beginnen müssen.

Screenshot FamilyOne

Ebenfalls neu in der “FamilyOne”-Welt ist ein Stammbaum-Widget. Diese kleine Web-Applikation kann sich jeder Nutzer in seine Website oder Blog einbauen und so vielleicht entfernte Verwandte aufspüren. Bei “verwandt.de” kam dagegen zuletzt die “Familienkarte” hinzu. Auf dieser Karte “werden über kleine Marker die Geburtsorte aller Personen im Stammbaum angezeigt”. Der Wettstreit der Stammbaum-Communitys ist somit im vollen Gange. Wobei “FamilyOne” mit seinem sachlichen Layout sicherlich eher die ganze Familie anspricht und “verwandt.de” mit seinen Neon-Farben und Comic-Figürchen eher die jüngere Zielgruppe.

Anmerkung: An “FamilyOne” sind die Samwer-Brüder mit ihrem European Founders Fund und Holtzbrinck Ventures beteiligt. Beide Unternehmen halten auch Anteile an “deutsche-startups.de”.

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Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.