European Founders Fund und United Internet verbünden sich

Reichweite ist und bleibt in der Online-Welt das A und O. Besonders Startups brauchen, um ihre Idee zum durchschlagenen Erfolg zu führen, die berühmte kritische Masse an Nutzern. In den meisten Fällen helfen […]

Reichweite ist und bleibt in der Online-Welt das A und O. Besonders Startups brauchen, um ihre Idee zum durchschlagenen Erfolg zu führen, die berühmte kritische Masse an Nutzern. In den meisten Fällen helfen Business Angels, Investoren und Risikokapitalgeber jungen Gründer deswegen neben Geld auch mit Kontakten zu großen Partnern weiter. Auch die Investment-Ableger von Medienhäusern wuchern sehr gerne mit ihren vielen hausinternen Kooperationsmöglichkeiten.

Trotz der großen Bedeutung des Themas Reichweite für junge Unternehmen, sind gemeinsame Investitionsstrategien zwischen Beteiligungsgesellschaften und reichweitenstarken Online-Anbietern bisher nicht an der Tagesordnung, sondern kommen meist zufällige zu Stande. Die Samwer-Brüder mit ihrem European Founders Fund (EFF) und United Internet (UI) wollen dies nun ändern und künftig “verstärkt gemeinsam investieren”. “Gerade jungen Unternehmen soll durch diese bisher einmalige Kombination aus Internet- und Gründungs-Knowhow mit Vermarktungspower ein entscheidender Startvorteil gegeben werden”, sagt EFF-Geschäftsführer Oliver Samwer.

Die Partnerschaft soll Gründern vor allem “zusätzliche Möglichkeiten für einen optimalen Kundenzugang und professionelle Vermarktung und somit schnelles und erfolgreiches Wachstum eröffnen”. United Internet wirft dafür beispielsweise seine Klicktanker “Web.de“, “GMX” und “1&1” in die Wagschale. “Über unsere reichweitenstarken Portale können wir unsere jungen Beteilungsunternehmen sehr effektiv bei der nationalen und internationalen Expansion unterstützen und können so das Wachstum von Startups signifikant beschleunigen”, sagt Ralph Dommermuth, Vorstand der United Internet AG. “Zudem bieten sich den jungen Unternehmen über unsere Online-Marketing-Marken wie AdLink Media, affilinet oder Sedo hervorragende Möglichkeiten im Bereich Online-Werbung.”

Die Samwer-Brüder wollen jungen Gründern weiterhin “unverändert mit ihren Erfahrungen, ihrem riesigen Kontaktenetzwerk und Startkapital beim Aufbau von Unternehmen” zur Seite stehen. Über ihren EFF investieren sie seit 2006 in junge Unternehmen. Zum Portfolio des EFF gehören derzeit unter anderem “Family One“, “Hitflip” und die “lokalisten“. Zuvor machten sich die drei Brüder mit der Gründung von “eBay Deutschland” (“alando”) und “Jamba” einen Namen. Durch die Partnerschaft mit UI können die Samwer-Brüder nun bei allen Investments das Internet-Schwergewicht mit an Bord holen.

Die Grundlage für ihre Zusammenarbeit legten EFF und UI bei Bigpoint, einem Unternehmen für Browserspiele. Ende des vergangenen Jahres erwarb der börsennotierte Internet-Dienstleister im Rahmen einer Kapitalerhöhung 12,51 % an der Hamburger Firma. Die Samwer-Brüder stiegen einige Monate zuvor ein. Inzwischen hat Bigpoint im UI-Reich seinen Platz gefunden. Seit April beispielsweise kümmert sich AdLink um die exklusive Vermarktung der Portalseiten von “Bigpoint.de”. Und auch die Spiele der Hanseaten haben bei “GMX” und “Web.de” eine zweite Heimat gefunden.

Anmerkung: Der European Founders Fund ist auch an “deutsche-startups.de” beteiligt.

Artikel zum Thema
* Die Beteiligungen des European Founders Fund im Überblick
* Die Beteiligungen von United Internet im Überblick

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.