spickmich benotet Lehrer

Jeden Tag benotet irgendein Lehrer irgendwo in Deutschland einen Schüler. Die Community “spickmich” dreht den Spieß nun um und lässt die Schüler ihre Lehrer bewerten. Registrierte Nutzer können ihre Pauker beispielsweise in den Rubriken “Motivation”, “Faire Noten” und “Sexy” bewerten. “Die Noten auf Spickmich stellen ein ernstzunehmendes und demokratisches Feedback für Lehrer dar”, sagt “spickmich”-Mitgründer Tino Keller. “Gute Lehrer bekommen gute Noten, schlechte Lehrer bekommen schlechte Noten – das ist fair und ehrlich.”

Nicht alle Lehrer werden diese Bewertungsaktion so gelassen hinnehmen. Die Bewertung einer anderen Person ist immer ein heikles Thema. Schnell kann so etwas vor Gericht enden. Das Gründerteam, zu dem neben Keller auch Manuel Weisbrod und Philipp Weidenhiller gehören, versucht dies mit klaren Regeln zu verhindern. “Die Lehrerbenotung stellt eine Chance dar, die eigenen Lehrer fair zu benoten. Denkt bei der Benotung an das, was Ihr selbst von Euren Lehrern erwartet. Seid realistisch und denkt auch an den Ruf und Namen Eurer Schule”, heißt es in der ersten Regel. Letztendlich sehen die Kölner den “Reaktionen aber gelassen entgegen”. Vielmehr sei es verwunderlich, dass die Berufsgruppe der Lehrer sich bis heute einer öffentlichen Qualitätskontrolle entziehen könne. “Noten für Notengeber sind lange überfällig – das ist Schule 2.0”, sagt Tino Keller.

Bis jetzt haben sich nach eigenen Angaben rund 80.000 Schüler bei “spickmich” registriert. Neben der Benotung von Lehrerinnen und Lehrern können die Nutzer auch Zitate ihrer Pauker sammeln und ihre Schule benoten. Bereits getestet und für gut befunden hat Ex-“eBay”-Mitgeschäftsführer Jörg Rheinboldt die “spickmich”-Welt. Er investierte mit seinem Beteiligungsunternehmen M10 in das Unternehmen.

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* Die Beteiligungen von M10 im Überblick