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Otto-Ableger Liquid Labs beendet Reskribe und Kreddible
Eine Weile buhlten (mindestens) drei Abrechnungssysteme für Abo-Produkte um Kunden: FastBill Automatic, Pactas.Itero und Reskribe. Zumindest Reskribe ist nach Informationen von deutsche-startups.de nun Geschichte. Der Otto-Ableger Liquid Labs legt das Abrechnungssystem zu den Akten. “Wir führen Reskribe leider nicht weiter, da der Otto Group mit der Abgabe des Zahlungsverkehrs der EOS an Computop die Grundlage für eine erfolgreiche Skalierung von Reskribe fehlte”, sagt Liquid Labs-Macher Paul Jozefak.
Reskribe richtete sich gezielt an Abo-Commerce-Anbieter, die quasi wie kein anderer auf wiederkehrende Kundenabrechnungen setzen. Angebote in dieser Form gab und gibt es in Deutschland reichlich – und es werden immer mehr. Im Reskribe-Blog (inzwischen abgeschaltet) griff das Team genau diese Thematik vor einem Jahr auf: “Die gängige Kundenverwaltungssoftware ist jedoch nicht auf die Verwaltung von wiederkehrenden Zahlungen und Kundenabrechnungen eingestellt. Monatliche Rechnungen können meist nicht automatisch generiert werden und müssen, genau wie die monatliche Abrechnung, manuell erfolgen. Das macht die Abonnentenverwaltung schnell zu einem enormen Aufwand und die Einführung von ertragreichen Abo-Modellen für viele Unternehmen unattraktiv. Der deutsche Markt hat außerdem noch einige Besonderheiten – wie z.B. Lastschriftzahlung oder die verschärften Datenschutzrichtlinien – aufzuweisen”. Die Wettbewerber springen sicherlich gerne in die (kleine) Lücke, die Reskribe hinterlässt.
Zudem beendete Liquid Labs auch Kreddible. Das Start-up trat im vergangenen Jahr als Kreditplattform speziell für Online- und Einzelhändler an. Die Gründe für das Aus sind genauso wie bei Reskribe. Jozefak nimmt die beiden Abschaltungen gelassen – kann er auch, schließlich ist Liquid Labs als eine Art Otto-Forschungslabor für neue Geschäftsideen konzipiert. “Das Testen aber auch das Schließen von Geschäftsmodellen ist einfach ein Teil des Setups von Liquid Labs und wird immer wieder passieren”, sagt er. Gleichzeitig blickt er aber auch in die Zukunft: Drei neue Projekte seien bereits in der Entstehung, wovon zwei schon bald starten sollen. “Wie ursprünglich geplant starten wir durchschnittlich drei bis vier Projekte im Jahr. Fokus bleibe FinTech und Logistik, da man sich nun auch um Hermes-Themen kümmere. Ziel sei es alle drei Jahren mindestens einen Erfolg zu landen. Device Ident können die Hanseaten bisher als Erfolg verbuchen. Wobei das Unternehmen inzwischen als Risk Ident mit den Produkten Device Ident und Frida unterwegs ist.
Passend zum Thema: “Start-ups, die 2014 bereits gescheitert sind – leider“.