Glückwunsch! wywy ist das Start-up des Jahres
Die Entscheidung ist gefallen: Das Start-up des Jahres 2012 steht fest! Die Mehrheit der Jurystimmen entfielen in diesem Jahr auf den Second-Screen-Dienst wywy (www.wywy.com). Das Münchner Start-up landet hauchdünn auf dem Siegertreppchen und sichert sich damit den begehrten Titel, den deutsche-startups.de seit 2007 alljährlich vergibt. Zum sechsten Mal suchte deutsche-startups.de in den vergangenen Wochen – gemeinsam mit allen Lesern sowie einer Jury aus Journalisten, unabhängigen Branchenexperten und Investoren – das Start-up des Jahres. Wie in den Vorjahren wollen wir mit unserer Auszeichnung noch einmal alle Gründungen in den Vordergrund schieben, die in den vergangenen (rund zwölf) Monaten den Sprung in die Webwelt gewagt haben.
Gesucht wurde ein Start-up, das in den vergangenen Wochen und Monaten ein echter Hingucker war oder einen Trend gesetzt hat. wywy, das von Andreas Schroeter und Tobias Schmidt gegründet wurde, ist dies gelungen. Herzlichen Glückwunsch! Nominiert waren in diesen Jahr zehn Start-ups – siehe Nominierungsliste.
wywy kalibriert das Fernsehprogramm mit Second-Screen-Apps, um eine sekundengenaue Interaktivität zu ermöglichen. Verschiedene Umstände sorgen beim TV des Nutzers für eine Verzögerung von 5 bis 60 Sekunden, die eine störende Wirkung entfalten können: Im Fernsehen steigt der Basketballspieler gerade zum Sprungwurf hoch, während im Second-Screen teilweise schon darüber gesprochen wird, dass der Wurf saß. So können sich Nutzer schwerlich in Echtzeit untereinander austauschen. Dabei will wywy Abhilfe schaffen und bietet seit Ende Oktober unter www.wywy.tv eine eigene Second-Screen-App an. Das besondere dabei ist unter anderem ein Bonusprogramm fürs Fernsehen bei dem Nutzer Prämien für ihr Fernsehnutzungsverhalten sammeln können. Zu guter Letzt beeindruckt die Geschwindigkeit von wywy: Kurz nach dem Start ist das bajuwarische Start-up auch in den USA aktiv.
“Die App ist ein mobiler Fernseh-Begleiter. Ohne Aufwand kann man man per automatischer Inhaltserkennung in diejenige Fernsehsendung ‘einchecken’, die man gerade schaut. Dort trifft man auf Gleichgesinnte, um sich mit Ihnen im Chat über das Programm auszutauschen, oder via Facebook und Twitter seinen Freunden mitzuteilen, was man gerade schaut. Für seine Check-ins erhält der Benutzer lustige Trophäen und Punkte. Da wir aufgrund unserer ‘Audio Fingerprinting’ Technologie verifizieren können, dass Benutzer die Sendungen in welche sie sich einchecken auch wirklich schauen, sind wir in der Lage, für die gesammelten Punkte attraktive Prämien in Form von Gutscheinen an die Benutzer zurückzugeben”, erklärte wywy-Macher Schmidt kürzlich im Interview. Was leider noch fehlt: Ist eine Android-App.
deutsche-startups.de verkündete wywy-Mitgründer Schroeter die frohe Kunde per Telefon, als der Wahl-Münchner gerade über der Weihnnachtspost saß. Seine erste Reaktion: “Dass freut uns sehr. Damit haben wir gar nicht gerechnet”. Nach einer kurzen Pause legt er nach: “Das ist das perfekte Jahresende! Im Frühjahr losgelegt, im Sommer Finanzierung, im Oktober in Deutschland gestartet, im Dezember in den USA gelauncht und jetzt noch Start-up des Jahres. Besser geht’s nicht! Für unser gesamtes Team ist das die Bestätigung, dass wir an der richtigen Sache arbeiten. Das Thema Second Screen wird die Fernsehlandschaft nachhaltig verändern – der Launch in diesem Jahr war erst der Anfang!”
Start-up des Jahres: Die Begründungen der Jury
“Das Interaktive Fernsehen wird nach Internet und Mobile die dritte Plattform der Net Economy sein, die ab 2013 hart von Startups umkämpft sein wird. wywy ist auf dieser Plattform schon sehr aktiv und bietet einen ersten interessanten Ansatz, was wir von ITV in der Zukunft vielleicht erwarten können. ITV ist aus meiner Sicht ein kommender Trend und wywy ist schon früh mit dabei. Weiter so.”
Prof. Tobias Kollmann
“Second Screens sind ein Trend, der unsere Fernsehgewohnheiten in den kommenden Jahren revolutionieren dürfte. Für das Fernsehpublikum bietet der Second Screen viele nützliche und unterhaltsame Anwendungen, für die Werbebranche eröffnet sie völlig neue Möglichkeiten. wywy setzt damit auf einen klaren Wachstumsmarkt – und ist darin auch noch First Mover. Mit dem Synchronisierungsangebot und einer eigenen App steht wywy zudem auf mehreren Säulen. Die Mischung aus Zukunftsfähigkeit, Pionierarbeit und einem nachvollziehbaren Geschäftsmodell macht aus wywy das Start-up des Jahres 2012.”
Susanne Glaeser, VC Magazin
“wywy ist meine erste Wahl – weil Second Screen ein Superthema ist und auch in den kommenden Jahren sein wird.”
Joachim Graf, iBusiness
“Meine Stimme geht an wywy. Da ich seit dem Frühjahr in der Produkt-Entwicklung von ProSiebenSat.1 Digital arbeite, weiß ich, wie spannend genau solche Second-Screen-Apps sind. Wywys Angebot macht absolut Sinn, funktioniert richtig gut, solange die Umgebungsgeräusche nicht zu stark sind und ist richtungsweisend in die Zukunft von TV und Second Screen gedacht. Darum von mir ein ganz klares Votum für wywy. Schön, dass solche Entwicklungen auch mal aus Deutschland kommen. Viel Erfolg!”
Matias Roskos, ProSiebenSat.1 Digital
“Den Titel Start-up des Jahres 2012 hat meiner Ansicht nach wywy verdient. wywy erkennt nicht nur in Echtzeit TV-Kanäle und einzelne Zuschauer, sondern hat mit seiner Technologie, direkten Fokus auf einen milliardenschweren Zukunftsmarkt gelegt. Second Screen-Lösungen sind hier erst der kleine Anfang der Monetarisierungskette. Top!”
Ralf Belusa, Zanox
“Während der EM in diesem Jahr ist mir dieses Problem mehrfach bewusst geworden. Der Nachbar jubelt aus dem Wohnzimmer und ich sitze mit iPad draußen und sehe nichts was Emotionen auslösen könnte. Meine Stimme geht an wywy, weil hier in der Tat ein Problem erkannt wurde und allem Anschein nach aus gelöst wird. Schön ist es auch zu sehen, wenn etwas entwickelt wird von dem auch andere am Markt profitieren können.”
Marco Ripanti, ekaabo
“Mediales Multitasking liegt im Trend. Gut 80% der bis 19-Jährigen und mehr als drei Viertel der 20- bis 29-Jährigen nutzen das Internet gleichzeitig zum Fernsehen. Das wywy-Team hat das erkannt und passend für die Zielgruppe umgesetzt (Log-in via Facebook). Als zusätzlicher Anreiz, sich regelmäßig an dem Social-TV-Angebot zu beteiligen, lockt wywy mit Prämien (für jede Aktivität gibt’s Punkte). Damit macht sich das Münchner Startup einen weiteren Trend zunutze. Darüber hinaus haben sich die Gründer auch Gedanken zur künftigen Vermarktung gemacht, die in Echtzeit ablaufen könnte. Die App erkennt automatisch, welchen TV-Sender man gerade eingeschaltet hat. Damit lässt sich Werbung mit minimalem Streuverlust direkt vom TV-Sender an den Zuschauer ausliefern, zum Beispiel zur Mode- oder Automarke des Hauptdarstellers. Ein paar Sachen gibt es noch nachzurüsten (z.B. eine Android-App), aber ich bin gespannt, wie sich wywy weiterentwickelt.”
Yvonne Wodzak, new business,
“Wer den Second Screen-Markt knackt, hat die Chance einen Milliardenmarkt zu bedienen. Wie Radio entwickelt sich auch das gute, alte Fernsehen immer mehr zum Nebenbeimedium. TV-Sender müssen die Zuschauer deswegen auch auf ihrem Smartphone und ihrem Tablet erreichen. wywy ist dafür der ideale Partner – gerade wegen der Synchronisierung des TV-Signals über alle Kanäle hinweg. Nur so können sich Nutzer angemessen in Echtzeit über das gerade geschossene Tor von Bayern-Stürmer Mario Gomez, den neuesten Patzer bei “Deutschland sucht den Superstar” und den “Tatort” im Ersten unterhalten. Und wenn der Zuschauer erst einmal gebunden ist, steht wywy künftig eine ganze Monetarisierungskette zur Verfügung. Zielgerichtete Werbung ist dabei nur ein möglicher Punkt.
Alexander Hüsing, deutsche-startups.de
Im Fokus: Alles über unseren Wettbewerb gibt es in unserem Special “Start-up des Jahres”
Artikel über wywy
* “Man kann die Attraktivität für den Zuschauer noch erhöhen” – Tobias Schmidt von wywy
* wywy sammelt von Cipio Partners 2,5 Millionen Euro ein
* wywy synchronisiert das TV-Signal mit dem Second-Screen